Das Stirnlampen-Dilemma

Ist die Stirnlampe immer ihren Preis wert?

148,95 Euro. Eine klare Ansage. Es ist der Preis für die teuerste Stirnlampe bei einem Versandhersteller. Ganz unten auf der Skala rangiert ein Modell für 2,99 Euro. Nicht beim Fachhandel, sondern bei einer niederländischen Ladenkette, die sich auf günstige Angebote spezialisiert hat. „Eine Funzel“, brachte es meine Partnerin auf den Punkt, nachdem ich das Modell testweise mit nach Hause genommen hatte. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Sicherlich kommt es auf individuelle Bedürfnisse an, für welches Modell man sich am Ende entscheidet. Ein Ultraläufer, der nachts durchs Gebirge irrt, benötigt eine helle Leuchtkraft und gleichzeitig eine lange Lebensdauer. Dank LEDs wird diese zwar immer länger. Ich kann mich noch gut an mittelpreisige Modelle im Wert von 60 Euro erinnern, deren Leuchtkraft nach zwei Stunden nachließ. Freilich noch mit Halogen. Nicht umsonst hat man bei einem Ultra Ersatzbatterien dabei. Ich kann mich noch gut an mein Verlaufen in den Bergen erinnern, als ich mich plötzlich im Dunkeln wiederfand und vor lauter Bäumen den Weg nicht mehr sah. Ich übergab meinem Hund das Kommando, der mich – nicht mit Lampe, sondern mit guter Nase – sicher wieder hinunterführte.

Leider haben Stirnlampen besonders häufig Schwachstellen. Schon zweimal habe ich Modelle eines schwedischen Herstellers erworben, einmal für 49,95, einmal für 59,95 Euro. Und zweimal hatte ich dasselbe Problem: Wackelkontakt zwischen Lampe und Batteriefach, irgendwann leuchtete sie dann gar nicht mehr. Sie hatten also keine lange Lebensdauer. Also entschied ich mich als Nächstes für ein Modell vom Discounter. Schwachstelle hier: Der An- und Ausschaltknopf. Beim Versuch, das Ganze zu reparieren, brach ein Stück von den Platine ab. Investition hier: 9,95 Euro.

Aktuell habe ich mich für ein Discounter-Modell mit vier verschiedenen Stufen und Rücklicht entschieden. Bei der Leuchtweite ist noch Luft nach oben, der Energieverbrauch ist okay. Allerdings darf ich das Gummi nicht zu fest ziehen, sonst bekomme ich nach einer Stunde Kopfschmerzen. Fazit: Nicht unbedingt ultra-Geeignet, aber für den Zwei-Stunden-Waldlauf auf befestigten Wegen reicht es. Und man wird gut gesehen. Kostenpunkt: Etwa 9 Euro. Da kann man echt nichts sagen.

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