Die 24. Auflage des Teutolaufs war für mehr als eine gelungene Überraschung gut. Die Lengericher warteten mit einer Einzigartigkeit auf, die es wohl auf keinem anderen Volkslauf gibt: Erstmals führte die 29-Kilometer-Strecke des Teutolaufs über den Baumwipfelpfad im Kurpark von Bad Iburg.
Die Stimmung war genial, bei der Ausgabe der Nachmeldeunterlagen klappte alles wie am Schürchen. Insgesamt mehr als 1600 Finisher kamen in allen Distanzen (6-Kilometer-Jedermannlauf, Walking, 12,2-Kilometer-Waldlauf und Teutolauf über 29 Kilometer) über die Ziellinie – eine Zahl, von der viele Volksläufe in der Umgebung nur träumen können. Zum einen profitiert der ausrichtende TV Hohne von einer landschaftlich reizvollen Lage: 575 Höhenmeter durch den Teuroburger Wald zeigte die GPS-Uhr am Ende der Hauptdistanz an. Außerdem stimmt die Organisation des Teams mit vielen ehrenamtlichen Helfern.
Gleich drei anspruchsvolle Höhenzüge gilt es zu überwinden. Die Falle: Wer die ersten vier ebenen Kilometer zu viel Gas gibt, verpulvert Kraft für die späteren Berge und wird das spätestens bei Kilometer 19 zu spüren bekommen. Also sollte man gleich am Anfang Tempo rausnehmen und Kräfte sparen. Nach knapp fünf Kilometern dann die erste Überraschung: Die Strecke führte nicht die Steigung hinauf, wie es Teutolauf-Profis aus den Vorjahren gewöhnt sind, sondern aus dem Wald wieder hinaus parallel zum Teuto-Hang durch die Felder. Nach Kilometer 8, kurz hinter dem Malepartus, dann die knackige Steigung mit fast 100 Höhenmetern, die es in sich hat.
Kurz vor Kilomter 10 dann das lauftechnisch angenehmste Stück Strecke: Kurz nach Überwinden der niedersächsischen Landesgrenze geht es fast nur noch abwärts bis nach Bad Iburg. Teutoläufer wissen: Dieser Komfort ist nur von kurzer Dauer. „Vorsicht, Treppen“: Dass die Strecke aber anschlie0end über den Baumwipfelpfad im Kurpark führte, damit hat wohl kaum ein Läufer gerechnet, der nicht den Newsletter abonniert hatte. Über eine Wendeltreppe nrachte der Turm die Läufer Höhenmeter nach oben. 439 Meter lang ist die Kostruktion aus Holz und Stahl, die die Teutoläufer über die Bäume des Kurpark hinwegschauen ließ. Allerdings musste man sprichwörtlich den Fuß vom Gas nehmen: Der Pfad führt über viele Ecken und Winkel, außerdem ist der Holzboden bei Nässe etwas glatt. Ein Genuss war die Passage – auch wenn das Stück ein bisschen mehr Zeit kostete als bei den Laufwettbewerben der Vorjahre.
Über den Jagdweg geht es den Hang hinauf, schließlich zum Urberg. Es ist höhentechnisch die zweite schwierige Passage des Laufes, die etwa bei Kilometer 13,5 auf die Teilnehmer der Langdistanz wartete. Anschließend geht es immer wieder rauf und runter. Feldwege wechseln sich mit Waldstücken ab. Im Vorfeld hatten die Organisatoren vor glitschigen Passagen gewarnt und nahezu jede Wurzel im Boden mit weißer oder rosa Farbe markiert. Bei Kilometer 19 dann die innere Vorstellung, dass man „nur“ noch einen „Zehner“ vor sich hat. Die Passage zum Teutohang zurück allerdings geht ganz schön in die Knie. Die Steigung ist zwar nicht steil, zieht sich aber ganz schön in die Länge. Gut, dass es vor dem letzten anspruchsvollen Anstieg noch mal einen Verpflegungsposten gibt – übrigens unter anderem mit Bier.
Schließlich ist das Holperdorper Tal erreicht, die Bergauf-Passage sollte man nicht unbedingt laufend erklimmen: Noch einmal geht es eine steile, anspruchsvolle Schleife den Teutohang hinauf. Nach einer Kehre befindet man sich schließlich oberhalb eines Steinbruchs. Nun geht es immer weiter geradeaus durch den Wald. Noch einmal geht es sachte nach oben. Auf den letzten vier Kilometern werden die Teutoläufer schließlich für ihre Mühen belohnt: Jetzt geht es nur noch den Berg hinuter, die letzten Kilometer bis ins Ziel führen fast schnurstracks geradeaus.
Der Teutolauf – immer im Oktober, ist zu empfehlen – erst recht mit der außergewöhnlichen Streckenführung
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