Es liegt nicht am Hund, sondern am Besitzer

Er will ja nur spielen... Ja ne, ist klar. Bild von freegr auf Pixabay

Meinem damaligen Hund habe ich einiges zu verdanken. Durch ihn bin ich zum Läufer geworden. Auch wenn er da schon gestorben war. Mindestens zwei Stunden täglich durfte mein Husky raus, und als er nach mehr als 15 Jahren das Zeitliche segnete, fehlte mir die tägliche Bewegung. Ich ging in die Breite und so ging es nicht weiter. Also wurde ich zum Läufer.
Warum ich das schreibe? Ich mag Hunde und bilde mir ein, ihre Sprache ganz gut zu kennen. Nur was mir neulich auf meiner nachmittäglichen Laufrunde passiert ist, machte selbst mich sprachlos. „Der tut nichts“, hörte ich die Besitzerin von weitem rufen.  Ein Standardsatz bei Hundebesitzern, die ihr Tier nicht unter Kontrolle haben. Beim nächsten Satz wurde ich skeptischer: „Ist ein Straßenhund aus Slowenien mit schlechten Erfahrungen.“ Noch während sie das aussprach, hatte mich die 50 Zentimeter große Bestie schon in die Wade gezwickt. „Der macht das immer zur Begrüßung.“ Ja ne, der tut nichts, ist klar…
Ich wurde sauer, was die Besitzerin überhaupt nicht verstehen konnte: „Nun sprechen sie doch mit dem armen Hund.“ Jetzt rastete ich richtg aus. „Soll ich ihnen in die Wade beißen und anschließend von Ihnen verlagen, dass sie sanft mit mir reden?“, entgegenete ich. Derweil hatte mich das Tier vorne in die Wade gezwickt. Die Schürfwunde spüre ich eine Woche später noch. Ich baute mich vor der Frau auf und brüllte sie an, sie soll doch das Tier gefälligst an die Leine nehmen. Ging allerdings nicht, denn sie hatte keine Leine. Auch ihren Namen war sie nicht in der Lage zu nennen. Erst ein dicker Holzknüppel auf dem Weg half mir, das Tier in Schach zu halten. Ich versuchte es mit einer Ansprache, die sie vielleicht noch deutlicher verstehen sollte: „Wenn der noch einmal kommt, schlag ich ihn zu Brei“, rief ich, während ich mich vorsichtig entfernte. Ich hörte noch, wie sie mich als widerwärtigen Menschen beschimpfte, während ich langsam wieder runterkam.
Was lehrt uns das? Oft sind es nicht die Hunde, sondern ihre Besitzer. Meistens erkennt manan dessen Verhlaten, ob der Hund gefährlich ist oder nicht. Zu Brei habe ich den Hund nicht geschlagen, und die Besitzerin? Wir sehen uns wieder. Bestimmt.

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