Stabitraining tut verdammt weh. Einmal bei der Ausführung, dann am nächsten Morgen, wenn man ungeahnt aufsteht und plötzlich Muskelkater im Bauch spürt. Lange habe ich mich vor Bauchmuskeltraining und Rumpfübungen gedrückt und die Trainingszeit fürs eigentliche Laufen und Radfahren verwendet. Auch wenn ich dabei regelmäßig ein schlechtes Gewissen hatte. Kein harter Kaltstart und ein bisschen Lauf-ABC einmal pro Woche muss reichen, dachte ich mir.
Nun kam das neue Jahr und damit die guten Vorsätze. Gleich am Neujahrstag legte ich los und holte pflichtbewusst meine Isomatte aus dem Arbeitszimmer. Ich schnappte mit eine Anleitung und bemühte mich stets, kein Hochkreuz zu machen und den Körper gerade zu halten – die typischen Fehler. Denn genau in der Mitte des Körpers bemerke ich, dass ich die Übungen bitter nötig hatte. Ich begab mich in die Ausgangsposition für die Liegestütze. Muss ich? Ja, du musst, antwortete mein schlechtes Gewissen. „Die Nase darf ruhig den Boden berühren“, las ich. Autsch! Bis ich von hinten ein freches Gelächter vernahm. Meine Vierjährige hatte die Gelegenheit genutzt und war auf meinen Rücken geklettert. Also wuchtete ich nicht nur mein krampfhaft gerade gestrecktes Kreuz in die Höhe, sondern auch 14 Kilogramm Lebendgewicht.
Liegestützen 9 und 10 durfte ich zum Glück wieder alleine machen. Ich zog mir mein langärmeliges Oberteil aus, Schweiß stand auf meiner Stirn. Geschafft! Wären da nicht die folgenden neun Übungen… Der Ausfallschritt war noch das leichteste. Auch das Geradestrecken des gegenüberliegenden Beines und Armes war zwar nicht zu vernachlässigen, aber es gibt Schlimmeres. Seitstütz zum Beispiel. Ich begab mich in die Ausgangsposition. Eigentlich sollte ich mit geradegestrecktem Körper gestützt durch meinen Oberarm auf der Seite liegen, doch immer wieder musste ich taumeln – erst recht beim Anheben des oberen Beins zitterte mein Knie. Ausbaufähig, würde ich sagen. Übermorgen geht es weiter. Danke, schlechtes Gewissen, danke Neujahrs-Vorsatz! Trotz Muskelkater. Denn der wird irgendwann einmal verschwinden.
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