Neulich auf dem Weg zum Kindergarten. Draußen regnet es, nach langer Zeit mal wieder. Und unsere Kleine musste sich samt Rucksack zu Fuß auf den Weg machen – selbstverständlich eingepackt in einen warmen Regenanzug und mit hohen Schuhen. Keine 50 Meter Strecke haben wir zurückgelegt, und schon musterte eine Anwohnerin den langsam vorbeiziehenden Vater und seine Zweijähige. „Muss denn das arme Kind immer zu Fuß gehen?“, fragte sie. „Jeden Morgen sehe ich das.“
Ich entgegnete, dass der Kindergarten gerade mal 350 Meter entfernt ist und dachte mir meinen Teil. Eine Sportplatzrunde hat 400 Meter, ein Bambinilauf ebenso. Und meine Kleine läuft ausgesprochen gern. Zugegeben: Angesichts des Tempos sehne ich mir zwar manchmal den Besenwegen zum Mitfahren herbei, aber der Weg zum Kindergarten ist ja auch ein Genusslauf und kein Wettkampf. Ich bekräftigte, dass sie rein freiwillig geht. Und musste mir deutlich auf die Zunge beißen, um der Anwohnerin nicht Reha-Sport oder eine Betätigungsform zu empfehlen.
Wahrscheinlich werde ich die Frau demnächst beim Bäcker wiedertreffen. Mit dem Auto. Bei ebenso 350 Metern Fußweg… Unsere zwei Autos stehen derweil auf dem Parkplatz rum und ich muss noch nicht mal die Brötchen tragen. Das macht die Kleine. Mit Begeisterung.
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